Dousamma in Hirschau

Hirschau. (u) Im Jahr 2012 feierte es auf Initiative von Kreisheimatpflegerin Martha Pruy in Schnaittenbach eine glanzvolle Premiere – das Volksmusikfest der Oberpfalz „dousamma“. 2014 war Ursensollen Austragungsort des Volksmusikevents, der wiederum hunderte von Besuchern anlockte. Heuer kehrt „dousamma“ in den Kaolinpott zurück. Hirschau wird am Feiertag Christi Himmelfahrt (25. Mai) zum Eldorado der Volksmusikfreunde. Die Stadt Hirschau, die Oberpfälzer Volksmusikfreund und der Nordbayerische Musikbund laden alle ein, denen das Kulturgut Volksmusik mit seiner Vielfalt am Herzen liegt.

Erstmals bekommt das Treffen sogar internationales Flair! Nicht nur aus der Oberpfalz und Bayern haben sich Teilnehmer angesagt. Der 2003 begründeten Kaolinstädtepartnerschaft zwischen Hirschau und Nova Role ist es zu verdanken, dass auch Gäste aus dem Nachbarland Tschechien erwartet werden.

Mit positiven Nachrichten warteten Bürgermeister Hermann Falk und Chef-Organisator Dieter Kohl bei der Sitzung des Organisationskomitees im Rathaus auf. Die Partnerschaft Hirschau – Nova Role im Hinterkopf hatte Kohl die Idee, mit dem „dousamma 2017“ etwas „Grenzübergreifendes hinzukriegen“. Nachdem die tschechischen Freunde bei einem Besuch der beiden in Nova Role ihrerseits Interesse bekundeten und ihre Teilnahme zusagten, stellte die Stadt als Ausrichter der Veranstaltung einen Förderantrag bei der Euregio Egrensis – mit Erfolg. Nach Aussage von Bürgermeister Falk erhält man aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) eine Förderung in Höhe von 9 250 Euro. Damit seien 85 Prozent der Gesamtausgaben gedeckt. Im Antrag, so Falk, habe man zugesichert, dass die Stadt für die Jugendmusikgruppen aus Nova Role die Übernachtungs- und Verpflegungskosten übernimmt. Zusammen mit dem Jugendorchester des Musikzugs werde man für die Gäste eine Stadtführung und einen Besuch des Freizeitparks Monte Kaolino organisieren. Nachhaltig sei geplant, dass sich Musikgruppen aus beiden Städten austauschen und gegenseitig fortbilden. In Sachen Werbung hat man dem grenzübergreifenden Charakter der Veranstaltung bereits Rechnung getragen. Den mit Unterstützung von Michael Luber gefertigten Flyer gibt es in deutscher und in tschechischer Sprache.

Wie Dieter Kohl berichtete, verlaufen die Werbemaßnahmen sehr erfolgversprechend. Mehr als dreißig Gruppen haben sich schon verbindlich angemeldet. Darunter sind z.B. die Kapelle Konrad aus Nürnberg, „De Stianghausratsch“ aus Grafing bei München, die „Dudelsack-Kapelle“ aus Ledce (Tschechien) und Radio- bzw. TV-Stammgäste wie das „Trio Collegio“ oder „Zwiadfach“. Natürlich fehlen auch einheimische Gruppen wie die „Hirschauer Hausmusik“, die „Watzendorfer Sänger“ oder die „Blecherne Sait’n“ nicht. Interessierte Musikgruppen, so Dieter Kohl, können sich unkompliziert per Mausklick auf der Homepage www.dousamma.de anmelden. Von den angemeldeten Gruppen werden Fotos in die Homepage aufgenommen.

Am 25. Mai können die Sänger und Musikanten von 11 bis 20 Uhr auf zehn verschiedenen Spielbühnen ihre Auffassung von Volksmusik vorstellen, egal ob traditionell oder modern. Auch der Bayerische Rundfunk ist live mit dabei. Seine Bühne steht im Josefshaus. Nach Lust und Laune kann „Jeder“ aufspielen. Ob Moritaten-, Balladen-, Couplet- oder Schnodahüpflsänger, Liedermacher, Tanzl- oder Stubnmusikanten, Streicher, „Quetscher“, „Zupfer“, Bläser oder Tänzer, Zwei-, Drei-, Viergsang oder kleiner Chor, Solist oder kleine bzw. große Blaskapelle: „Jeder“, der gerne mit dabei sein will, ist bei diesem Musikantenstelldichein mit all seinen Verwandten, Bekannten und Freunden herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Das „dousamma“ bietet außerdem Gelegenheit, sich auszutauschen und zu informieren. Instrumentenbauer aus der Oberpfalz, Verlage, Tonstudios, Infostände und eine Kunstausstellung werden vor Ort sein. Ein Regionalmarkt mit Händlern heimischer Produkte und Kunsthandwerker ergänzen das Angebot für die Besucher.

 

(Quelle: Werner Schulz)