Einen heißen Auftakt erlebte das „Hirschauer Marktplatzfest“. Zum 41. Mal wurde es vom Musikzug veranstaltet. Für Bürgermeister Hermann Falk bedeutete die Festeröffnung eine Premiere. Bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke zapfte er zum ersten Mal das erste Fass Festbier aus der heimischen Schlossbrauerei an und verkündete, dass „ozapftis!“
Er leistete absolute Präzisionsarbeit. Drei zielgenaue Schläge auf den Zapfhahn reichten. Keine drei Tropfen des Festbiers wurden vergeudet – besser geht es nicht. Im Vorjahr hatte Falk das Anzapfen noch Lieutenant Colonel Michael C. Manner, dem Kommandeur der „First Squadron of the second Stryker Cavalry Regiment“ überlassen. LTC Manner konnte dieses Mal nicht mit von der Partie sein. Dennoch wurde die Festeröffnung wieder zu einem deutsch-amerikanischen Freundschaftstreffen. In Vertretung des Kommandeurs waren der Executive Officer MAJ Michael Soyka und Command Sergeant Major Robert Gooden mit ihren Familien zum Marktplatzfest gekommen.
So herrschte beste Festlaune, als die ersten Maßkrüge gefüllt waren und die Anzapf-Prominenz mit den Gästen auf ein gutes Gelingen des Markplatzfestes anstieß. Angesichts der heißen Temperaturen gab es auf dem Festplatz zwischen dem Westgiebel des Rathauses und der Sparkassenfiliale zunächst einige freie Tische und Bänke. Dies änderte sich jedoch in den frühen Abendstunden grundlegend. Bald war so gut wie kein freier Platz mehr zu haben.Die „Pirker Blechmusi“ bewährte sich einmal mehr als Stimmungskapelle. In regelmäßigen Abständen riefen die Musikanten zu einem „Prosit der Gemütlichkeit“ auf. Den Pirkern waren immer wieder Verschnaufpausen vergönnt. Gefüllt wurden diese mit Tanzauftritten der Kindergarde des Musikzugs und einer Lichtershow der Majoretten.
Dem heißen Auftakt am Samstag folgte ein mindestens genauso heißer Sonntag beim „41. Marktplatzfest“. In den Abendstunden wurde das „Stadtfest“, wie es die Hirschauer selbst nennen, einmal mehr seinem Ruf gerecht, das herausragende Fest im Festlkalender der Kaolinstadt zu sein. Auf dem von den Musikzüglern zum Festplatz umfunktionierten du mit Pavillons bestückten Areal zwischen Sparkassenfiliale und Westgiebel des Rathauses fanden sich nicht nur viele Einheimische ein. Auch viele Campinggäste fanden den Weg vom Monte Kaolino zur Innenstadt. Sie alle brachten einen gehörigen Durst und eine gesunde Portion Hunger mitgebracht. Für das Musikzug-Helferteam um Vorstand Maximilian Stein bedeutete dies auch am Sonntag Großeinsatz – egal ob hinter dem Bratwurst- oder Fischgrill, beim Speisenverkauf, ob als Bedienungen oder als Schankkellner.
Das Sonntagsprogramm begann traditionsgemäß mit einem Festgottesdienst. Er wurde von Stadtpfarrer Hans-Peter Bergmann auf dem Freialtar zelebriert. Die musikalische Gestaltung übernahm der Musikzug. Nach der Messe unterhielt das Jugendorchester die Frühschoppengäste. Mittags blieb in so manchem Haushaltdie Küche kalt. Ortsansässige wie Urlaubsgäste nutzten die Gelegenheit zum Mittagessen. Sie ließen sich ihren Schweinebraten samt Knödel, die Steaks oder Bratwürstl schmecken.Nachmittags sorgten die Jugendlichen der KJG mit einem interessanten Spieleangebot dafür, dass auch den Kindern nicht langweilig wurde. Sie drängten sich an den einzelnen Stationen der mit kreativen Ideen gestalteten Spielstraße. Auf dem Marktplatz übernahmen ab 16 Uhr die „Original Oberpfälzer Musikanten“ von Alexander Mückl das Kommando auf der Festbühne. Der Festplatz füllte sich nach und nach. Die Besucher suchten den langsam sich einstellenden Schatten des Sparkassengebäudes und der Stadtpfarrkirche. Dass eine hervorragende Stimmung herrschte, war vor allem das Verdienst der „Original Oberpfälzer“. Mit ihrem den Geschmack des Publikums treffenden Repertoire an volkstümlichen Melodien, Evergreens und aktuellen Hits – garniert mit humorvollen Kommentaren und Showelementen – bewiesen siebis in die späte Nacht hinein, dass sie zu Recht seit Jahren beim „Hirschauer Marktplatzfest“ Kultstatus genießen.
Am Ende hatte Musikzugvorstand Maximilian Stein allen Grund das „41. Marktplatzfest“ als vollen Erfolg zu werten. Sein Dank galt seinen unermüdlichen Helferinnen und Helfern sowie allen Mitwirkenden.