(Quelle: Amberger Zeitung / Text und Bild: Werner Schulz)
Hirschau. Seit 1975 ist es das Highlight im Hirschauer Festlkalender – das Marktplatzfest des Musikzugs. Wo seither am zweiten August-Wochenende auf dem Marktplatz Hunderte ausgelassen feierten, blieb es heuer wieder ganz ruhig. Schweren Herzens hatte sich die Vorstandschaft des Musikzugs mit ihrem Vorsitzenden Maximilian Stein entschlossen, das Fest abzusagen – zum zweiten Mal in seiner 45-jährigen Geschichte. Dem gesamten Team erschien es als zu schwierig, alle der Corona-Pandemie geschuldeten Auflagen und Vorschriften erfüllen und deren Einhaltung garantieren zu können. Maximilian Stein verhehlte nicht, dass die Absage des Festes ein großes Loch in der Kasse des Musikzugs bedeutet.
Covid 19 hatte wie schon 2020 für den Ausfall des Osterkonzertes und der damit verbundenen Einnahmen gesorgt.Die Vorstandschaft des Musikzugs ließ es sich nicht nehmen, sich am Samstagnachmittag zur normalen Bieranstichzeit mit dem Festwirt und Chef der Schlossbrauerei Franz Dorfner zu treffen und darauf anzustoßen, dass das Fest 2022 endlich wieder in gewohnter Form stattfinden kann. Kräftige Regenschauer verhinderten, dass man sich dazu vor dem Ostgiebel des Rathauses traf. Stattdessen prostete man sich unter dem schützenden Dach des Josefshauses zu.Zum Festtradition gehört es auch, dass alle Jahre am Sonntagvormittag auf dem Marktplatz ein Gottesdienst gefeiert wird, bei dem der verstorbenen Musikzugmitglieder gedacht wird. Dieses Mal fand die Messfeier in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt statt. Zelebriert wurde sie vom Hirschauer Neupriester Ramon Rodriguez. Er vertritt derzeit bis zum 22. August Stadtpfarrer Johann Hofmann, der sich in Urlaub befindet. Unter Leitung von Wolfgang Vögele sorgte der Musikzug für eine gleichermaßen feierliche wie anspruchsvolle musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, der mit dem gemeinsam gesungenen „Großer Gott, wir loben dich“ eindrucksvoll abgeschlossen wurde.