Felix I. und Eva I. übernehmen Regentschaft

(Bericht: Werner Schulz, Quelle: Amberger Zeitung)

Hirschau. (u) Das Rathaus ist seit Sonntag, dem 11.11. um 11.11 Uhr fest in Narrenhand. Die Kinder- und Jugendgarde stürmte den Sitzungssaal. Seine Tollität Prinz Felix I. und ihre Lieblichkeit Prinzessin Eva I. regieren in Hirschau.#

Die 28 Mädchen der Kinder- und Jugendgarde des Musikzugs eroberte zusammen mit seiner Tollität Prinz Felix I. und seiner Lieblichkeit Prinzessin Eva I. das Rathaus. Sie übernahmen den Rathausschlüssel und die Stadtkasse. Vorne im Bild: „Garde-Mami“ Regina Merkl und Bürgermeister Hermann Falk, hinten im Bild (v. l.:): Musikzugvorstand Maximilian Stein, die Co-Trainerinnen Michaela Meier und Annika Scheffler und Ex-Musikzug-Chef Werner Stein.

Zackig waren die 28 Mädchen der Kinder- und Jugendgarde zu den Klängen des Luxemburg- Marsches in den Sitzungssaal des Rathauses einmarschiert – begleitet vom rhythmischen Klatschen ihrer Mamis, Papis, Geschwister, Omas und Opas. Die strahlende „Garde-Mami“ Regina Merkl machte bei ihrer Begrüßung aus ihrem Herzen keine Mördergrube. Sie ließ ihrer Begeisterung für den Fasching und ihrer Freude über das fünfjährige Bestehen der Garde freien Lauf. Seine Glückwünsche dazu, wie seine ganze Begrüßungsrede, trug Bürgermeister Hermann Falk wieder in Versform vor: „Ich gratuliere herzlich ohne Frag euch allen zum fünften Geburtsetag und dafür sei ein großer Dank gesagt, der Merkl Gini, die sich sehr viel plagt.“ Das Reimen beherrschte auch Prinz Felix I., der dem Bürgermeister – auf seine Prinzessin Eva I. deutend – selbstbewusst klarmachte, was ihm gleich blüht: „Bis zum Aschermittwoch regieren wir zwei, das machen wir gerne und haben Spaß dabei!“ Gereimt kündigte er die Gardeauftritte an: „Unsre Mädels stehen schon zum Tanz bereit, als Jackson Girls lernt man sie kennen weit und breit.“ Bevor die Kindergarde schwungvoll und exakt ihren Gardemarsch zu Gassenhauern wie „Ja, mir san mit’m Radl da“ präsentierte, schwebte erst einmal das Prinzenpaar zu Michael-Jackson-Songs über das Parkett. Die Jugendgarde zündete ein tänzerisches Feuerwerk zu ihrem Sweet-Caroline-Medley.

Bürgermeister Falk nahm es gelassen, dass er (vorübergehend) von Prinz Felix I. und Prinzessin Eva I. entmachtet wurde: „Ohne Kasse kann ich leben, das Geld hab ich schon vorher ausgegeben. Ich gebe gern den Schlüssel her vom Ratehaus und gehe in die weite Welt hinaus und rufe dann ja ach so froh ganz laut Hirschau OHO!“

Dann schlug für Bürgermeister Hermann Falk endgültig die Stunde der Wahrheit. Er musste den Rathausschlüssel und die (wieder einmal) leere Stadtkasse herausrücken und dem Prinzen und der Prinzessin aushändigen. Falk nahm’s gelassen: „Ohne Kasse kann ich leben, das Geld hab ich schon vorher ausgegeben. Ich gebe gern den Schlüssel her vom Ratehaus und gehe in die weite Welt hinaus und rufe dann ja ach so froh ganz laut Hirschau OHO!“ Der schmucken Prinzessin überreichte er einen Blumenstrauß. Diese revanchierte sich mit einem vorsichtig-zarten Wangenküsschen und einem Orden. Mit einem solchen wurden auch Musikzug-Chef Maximilian Stein, Co-Gardetrainerin Michaela Meier und Regina Merkl dekoriert. Letztere ließ es in der Stadtkasse klingeln. Sie zahlte freiwillig zehn Euro Strafe dafür, dass sie schon am frühen Morgen um 7.58 Uhr, also vor 11.11. Uhr, „Hirschau OHO“ gerufen habe, weil sie so heiß auf den Faschingsauftakt gewesen sei. Sie versäumte es nicht, ihren beiden Co-Trainerinnen Michaela Meier und Annika Scheffler für ihre engagierte Unterstützung zu danken.

Schließlich wurde auf die gelungenen Auftritte und die bevorstehende Faschingssaison nochmals mit einem kräftigen „Hirschau OHO“ bei einem Gläschen – für die Kinder alkoholfreien – Sekt angestoßen.