Kunterbuntes Narrenvölkchen

Hirschau erlebt Kinderfaschingszug wie aus dem Bilderbuch
(Bericht: O-Netz, Bilder: O-Netz)

Stadtheimatpfleger Sepp Strobl führte den Kinderfaschingszug an – dieses Mal im Outfit der 1930-er Jahre mit einer „Buckelkirm“ auf dem Rücken, prallvoll mit Gieß- und Milchkanne, Schwarzbeerkamm und Töpfen – alles erstanden bei der „Schreiber Kune, dem ersten Haus am Platze seit über 80 Jahre“, als es in Hirschau weder REWE noch NETTO oder EDEKA gab. Ihm folgte die gastgebende Kinder- und Jugendgarde.

Ein Kinderfaschingszug wie aus dem Bilderbuch: Hunderte fantasievoll und originell kostümierte Kinder bahnen sich den Weg durch eine Menschenmenge, wie sie die Innenstadt Hirschaus noch selten gesehen hat.

Gaudiwurm-Initiatorin Regina Merkl hatte gut daran getan, den Startplatz von der Schloss-Brauerei zur Unteren Mühle zu verlegen. Von dort setzte sich das kunterbunte Narrenvölkchen unter den Klängen des Musikzugs in Bewegung. Vorne weg marschierte, gefolgt von der gastgebenden Kinder- und Jugendgarde und den Musikzug-Majoretten, Stadtheimatpfleger Sepp Strobl im Outfit der 1930er-Jahre mit einer „Buckelkirm“ auf dem Rücken. Das brandaktuelle Supermarkt-Thema nahm die Krabbelgruppe Zwergerltreff aufs Korn. Die Mamis schepperten mit ihren Einkaufswagen über das Pflaster. „Hirschau – Stadt der Supermärkte“ prangte auf dem Schild über Cathi Meindls Wagen.

Die „Eichen-Weicher“ nahmen die illegale Baumfällaktion im Neubaugebiet Sonnenstraße auf die Schippe und boten sich unter der Hotline 0190/666 für Fällarbeiten jeder Art an. Von der Tribüne aus kommentierten Bürgermeister Hermann Falk und Ex-Musikzugchef Werner Stein die ins Visier genommenen lokalen Ereignisse. Ideenreich und kreativ kostümiert präsentierten sich die Kleinen der drei Stiftungs-Kindergärten. Ein Hingucker waren die ESA-Astronauten des Marien-Kindergartens. Die Angehörigen des St.-Wolfgang-Horts kamen als edle Rittersleut‘. Tierisch verkleidet hatten sich nicht nur Klein und Groß des Antonius-Kindergartens, sondern auch die Grundschüler. Nicht weniger einfallsreich kostümiert waren die Kleinen des Conrad-Johanniter-Kinderhauses, der Nachwuchs von Anglerfreunden und TuS-Turnabteilung sowie die Krabbelgruppe. Im Stile echter Profis marschierten und tanzten die Kindergarden aus Freudenberg, Sulzbach-Rosenberg, Schmidmühlen und Kohlberg durch die Hauptstraße, an deren Seiten sich die Zuschauer drängten. Nicht fehlen durften die Jugendlichen und Festdamen der Feuerwehr, die Werbung für ihr Jubiläum machten. Sie alle mussten die Strecke zu Fuß zurücklegen. Nur Prinz Jonas I. und Prinzessin Laura I. genossen das Privileg, im offenen Cabrio chauffiert zu werden. Mit der Ankunft am Marktplatz war die Gaudi nicht zu Ende. Bei Stimmungsmusik ging es an Bar sowie Kaffee-, Kuchen- und Verpflegungsstand rund.