Hirschauer Musikzug „kritt nix klein“

(Quelle: Bericht für Amberger Zeitung / Text: Werner Schulz / Bilder: Musikzug)

Hirschau. (u) Letztes Jahr fiel der Düsseldorfer Rosenmontagszug einem Sturmtief zum Opfer. So wurde dem Hirschauer Musikzug mit einem Jahr Verspätung die Ehre zuteil, zum 40. Mal bei einem der bekanntesten Rosenmontagszüge Deutschlands, nämlich dem in der rheinischen Karnevalshochburg Düsseldorf, aktiv dabei zu sein. Stolz können die Kaolinstädter darauf sein, dass sie einmal mehr zur Leibgarde „Ihrer Lieblichkeit Venetia Alina“ und ihres Prinzen Christian III. gehörten.

Am Faschingssamstag machte sich die 46-köpfige Reisegruppe mittags per Bus auf den Weg. In Düsseldorf bezogen die Hirschauer Quartier im „A&O-Hostel“. Mit der Quartierwahl hatten sie ausgesprochenes Glück. Erstmals seit Jahrzehnten startete der knapp sieben Kilometer lange „Zooch“ nicht am Rheinufer, sondern direkt vor ihrer Unterkunft. Karnevalsmäßig richtig ran mussten die Hirschauer bereits am Sonntagvormittag ab 11:11 Uhr beim “Veedelszoch” in Gerresheim, dem ältesten und größten Umzug dieser Art im Düsseldorfer Stadtgebiet. Dieser wurde zum 42. Mal vom Stammtisch “D’ Saubande” organisiert. Dank seiner Anziehungskraft und der trockenen Witterung zog er mit 60 000 Jecken so viele in seinen Bann wie lange nicht mehr. Den Hirschauern – mit Musikzug-Senior-Chef Werner Stein und Dirigentin Annette Pruy an der Spitze – wurde erneut die Ehre zuteil, an der Spitze der über vierzig Gruppen starken Narrenkolonne zu marschieren.

Zum absoluten Höhepunkt der Karnevalsreise geriet wie immer der Auftritt beim Düsseldorfer Rosenmontagszug. Sein Motto lautete dieses Jahr: „Uns kritt nix klein – Narrenfreiheit, die muss sein“ ”. Bei der Prinzengarde “Blau-Weiß” wie bei den Musikern aus der Oberpfalz war die Freude groß, dass die Hirschauer in ihrer Heroldsuniform wieder zur Leibgarde der Venetia Alina I. und ihres Prinzen Christian III. gehörten. In den gut drei Stunden, die man zur Bewältigung der von zigtausenden Jecken gesäumten Gaudistrecke benötigte, erlebten die Hirschauer eine rundum verrückte Welt – einfach rheinischen Karneval total! Rheinische Karneval und Oberpfälzer Fasching sind und bleiben doch zwei Paar Stiefel! Wer das ARD-Programm eingeschaltet hatte, hatte die Kaolinpotttruppe exakt um 15.12 Uhr auf dem Bildschirm. Wenn auch die Musikerinnen, Musiker und Majoretten am Ende des Spektakels total geschafft waren, so waren doch alle stolz darauf, bei einem der größten Karnevalszüge Deutschlands aktiv mitgewirkt zu haben. Vorstand Maximilian Stein und Dirigentin Anette Pruy zollten den Musikern und Majoretten für ihr Engagement höchste Anerkennung. Die Heimreise trat man zwar müde und erschöpft an, aber auch schon in Vorfreude darauf, im Jahr 2018 wieder mit von der Partie zu sein.